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Geländerittführerprüfung im Überetsch


Anwärterinnen:
Anna Maria Prast, Bozen
Katharina Mur, Ritten

Pünktlich wie geplant startet die Reitergruppe, das Los hat es so gewollt, dass Anna Maria Prast den ersten Abschnitt der Strecke führt.
Durch ihre bestens verständliche Stimme, ihre klaren Anweisungen und ihre Selbstsicherheit entsteht bei der Reitergruppe sofort das Gefühl ‚gut aufgehoben’ zu sein.

Zielsicher führt sie auf der von Frau Heidi Marth erarbeiteten Route. Für Heidi war es eine mühselige Arbeit, wenn man bewusst die markierten Wanderwege meidet, um all den Touristen aus dem Weg zu gehen und sich für alte Holz- und Güterwege entscheidet. In diesem Wegelabyrinth kein einfaches Unterfangen. Heidi Marth hat hier beispielhafte Arbeit geleistet. Und die beiden Anwärterinnen, hab die Mühe nicht gescheut, die schwierige Route bereits Tage zuvor abzuwandern, um dann bei der Prüfung ein zügiges Reiten zu gewährleisten.
Anna Maria lässt immer wieder reiterliche Hilfestellungen mit einfließen, sie wirkt nie überheblich, sie ist sich ihrer Sache einfach sicher.

Nach dem ersten Abschnitt folgt eine kurze Betrachtung der geleisteten Arbeit und Katharina Mur führt weiter. Nach der klaren und festen Stimme ihrer Vorgängerin, ist es nicht einfach gleiches zu bieten. Katharina bemüht sich, lässt ihre Anweisungen weitersagen. Sie reitet sehr umsichtig, bemüht sich um die Gruppe, ist fürsorglich. Sie hat sich auch in die land- und wirtschaftlichen Besonderheiten dieses Gebietes gut eingelesen und kann allen diesbezüglichen Fragen des Prüfers gerecht werden.
Lückenhaft erweist sich hingegen ihr theoretisches Wissen. Zäumungen und deren Wirkungsweise sind nicht ihre Stärke, auch in der Reitlehre gilt es einiges nachzuholen.
In vielen Bereichen ist sie aber sehr gut beschlagen.

Beide Anwärterinnen führen die Reitergruppe durch das Straßengeflecht und Verkehrschaos im Bereich des Kalterer Sees mit größter Routine und Perfektion. Ihre vorausschauende Gefahrenerkennung beeindruckt.
Auf den steilen Anstiegen der gegenüberliegenden Bergseite –wir reiten nach Altenburg- legen beide Anwärterinnen ein gut angepasstes Tempo vor, das von allen Pferden bestens gehalten werden kann. Sie behalten die Pferde der ganzen Gruppe stets im Auge.
Der Weg führt durch steile Weinberge, an millimeter genau verlegten alten Trockensteinmauern und Olivenbäumen vorbei und bietet zu jeder Zeit eine traumhafte Sicht ins fruchtbare Überetsch.

Nach vier abwechslungsreichen Reitstunden freuen sich Pferd und Reiter über eine ausgedehnte Mittagsrast und die mitgeführte Brotzeit. Für die Pferde holt Anna Maria ein paar Dankeschönkarotten aus ihren Satteltaschen.
Bei der Arbeit an Karte und Kompass findet sich Katharina nach anfänglichen Unsicherheiten und der Hilfestellung seitens des Prüfers gut zurecht. Die Planungsarbeit an der Karte eines fremden Gebietes ist leider bei beiden Anwärterinnen lückenhaft.
Beim rund 4 km langen, langsamen Galopp, den der Prüfer vorgibt, zeigen die Anwärterinnen, dass sie ihre Pferde auch im Galopp in jeder Position innerhalb der Gruppe bestens reiten können: Kopf an Kopf, Positionswechsel, alle Wechsel verlaufen kontrolliert und ohne Hektik. Die Pferde arbeiten ruhig und gelassen. Es macht allen Spaß.
Der Prüfungstag wurde genützt, um gemeinsam noch dies oder jenes zu wiederholen oder zu lernen. Er war für alle Beteiligten ein sehr schöner Tag und die beiden Anwärterinnen können sich freuen, eine gute Prüfung abgelegt zu haben. Sie werden als Geländerittführerinnen am Flachenhof am Ritten sicherlich verlässliche Arbeit leisten. Wir wünschen ihnen allzeit guten Ritt.

Autor: Manfred Gelf






















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